PSYCHOEDUKATION

Psychoedukation ist eine psychosoziale Interventionsform, die in der Primärprävention und in der Sekundärprävention Anwendung findet.

Zielsetzung der Psychoedukation ist, Menschen in Situationen und unter Lebensumständen vermehrter Belastung Unterstützung anzubieten, die dazu beiträgt, der Entwicklung psychischer Störungen entgegenzuwirken.

Psychoedukation vermittelt systematisch und strukturiert wissenschaftlich fundiertes Wissen sowie Fertigkeiten, die dazu beitragen, einen gesundheitsförderlichen Lebensstil zu entwickeln. Dabei hat Psychoedukation sowohl primärpräventiven als auch sekundärpräventiven Charakter: Zur Primärprävention zählen psychoedukative Interventionen in Lebenssituationen und Bedingungen, die durch eine erhöhte Belastung die Vulnerabilität des Menschen erhöhen und seine Resilienz senken. Psychoedukation zielt im primärpräventiven, aber auch im sekundärpräventiven Anwendungsbereich unter anderem auf die Stärkung sozialer Kompetenzen und auf die effektive Stressbewältigung ab. Das inhaltliche Feld, in dem Psychoedukation zur Anwendung kommen kann, ist vielfältig. Als Beispiele seien angeführt: Kinder in der Situation elterlicher Trennung; Kinder mit partiellen Entwicklungsdefiziten, die zu Lernstörungen wie Legasthenie oder Dyskalkulie führen können; Erwachsene und Kinder unter Lebensbedingungen, die eine erhöhte Anpassungsleistung erfordern, wie etwa Migration oder beispielsweise bei Jugendlichen auch natürliche Krisensituationen wie die Adoleszenz oder auch Trennungssituationen. Die Psychoedukation hat hier zur Aufgabe, über die Risiken dieser Lebensbedingungen zu informieren und bei der Entwicklung von Strategien zur Aktivierung von Ressourcen zu unterstützen, auch Trainingsmaßnahmen individuell zu erarbeiten und bei deren Durchführung zu begleiten. Zielgruppe sind dabei sowohl Kinder und Jugendliche als auch deren Bezugspersonen des familiären und pädagogischen Umfeldes sowie Erwachsene.